Die Zwergstadt an der europäischen Wasserscheide
Ornbau ist eine der kleinsten Städte Bayerns mit etwas mehr als 1700 Einwohnern.
Im Jahr 1313 hat der Fürstbischof von Eichstädt nämlich vom Kaiser höchstpersönlich das Recht bekommen, Ornbau zu befestigen, also eine Mauer drum herum zu bauen. Ein Ort mit einer Mauer drum herum war damals automatisch eine Stadt – und diesen Titel haben die Ornbauer bis heute nicht mehr hergegeben.
Die Stadtmauer ist heute noch fast komplett erhalten. Das meiste stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Stadtgraben unter der Brücke ist auch noch gut zu erkennen.
Dem Besucher des Ornbauer Friedhofs bei der gotischen Sankt Jodokuskapelle fällt das wuchtige, fast ägyptisch wirkende Grabmal auf. Gleich daneben ist eine ebenso eigenwillige wie fremdländisch erscheinende Grabsäule aus Sandstein, auf trapezförmigem Sockel nach oben verjüngt, mit einem Kapitäl darauf. Dies ist der Grabstein für den im Oktober 1789 in Triesdorf an Schwarzen Blattern verstorbenen französischen Bühnenschriftsteller Georg Franz Maréchal Marquis die Biévre. Die längst verwitterte Inschrift im Kranz der Breitseite der Trapezsäule besagt: „Weltvergessen ruht hier in sandigem Grund ein Mann, der als der größte Meister freien Wortspiels am Hofe der letzten zwei französischen Könige eine bedeutende Stellung einnahm, dessen leichte Lustspiele das Pariser Publikum entzückten: Marquis de Biévre“. Seine sterblichen Reste wurden 1817 in die nebenstehende Gruft umgebettet, die seine Freundin Anna Pas de Vassal von Paris erbauen ließ. Die Grabsäule – sie trägt kein christliches Zeichen – blieb stehen. Die Innenmaße der Gruft des etwa 5 Meter hohen Grabmals sind 1,20 Meter mal 1,10 Meter.
Die Pfarrkirche von Ornbau hat entsprechend den Zeit- und Kulturepochen ihre Gestalt im Laufe der Jahrhunderte mehrere Male verändert. Die erste Pfarrkirche, die im Jahr 1058 durch den hl. Bischof Gundekar II. eingeweiht wurde, war romanischen Baustils. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde die Kirche umgebaut und erneuert. In dem quadratischen Kirchenturm, der aus dieser Zeit stammt, blieben die ältesten von den fünf Glocken mit den Jahreszahlen 1397 und 1412 erhalten. Im 15. Jahrhundert war die Kirche zu klein geworden, so erbaute man zur Vergrößerung der Kirche einen Chor in reiner Gotik an die Ostseite des Kirchenschiffes. 1601 schmückten die Kirche 6 Altäre. Im 30-jährigen Krieg hatte auch die Kirche Schaden erlitten und musste ausgebessert werden. Der dritte Umbau der Kirche erfolgte 1680. 1793 erhielt der Kirchturm eine Kuppel, um den barocken Charakter zu unterstreichen. Im Jahre 1900 erhielt der Kirchturm einen neuen Glockenstuhl und ein vergoldetes Kreuz. 1966/67 wurde mit dem Abriss der alten Kirche und dem Aufbau des Neubaus begonnen. Der gotische Chor aus dem 15. Jahrhundert blieb unverändert, der Kirchturm und vor allem die Sandsteinquader wurden gründlich überholt, dazwischen entstand der Neubau aus Stahl, Beton und Glas, drei Giebelchen auf der Nord- und zwei auf der Südseite wurden hochgezogen und im wuchtigen Dach integriert; ein scheunenartiges Gebilde ohne Zwischendecke entstand. Am 18. Juli 1967 konnte das Richtfest gefeiert werden.
Der Diebsturm ist im 15. Jahrhundert als Teil der Stadtmauer gebaut worden. Der Diebesturm hatte nicht nur den Charakter einer bestückten Bastei, sondern war in erster Linie Beobachtungsturm. Auf ihm wohnte der Turmwächter, der Tag und Nacht die Stadt zu bewachen hatte. Im Keller des Turmes befand sich ein Verließ für Verbrecher und Diebe.
Das untere Stadttor, das in seinem Aufbau gut erhalten blieb, schirmte als Bastei mit seinen Geschützen die Altmühlübergänge, insbesondere die Altmühlbrücke. Zwischen Brücke und unterem Tor verlief ein Graben, der mit der „unteren Zugbrücke überquert werden konnte. Innerhalb des Stadttores befand sich ein eisernes Fallgitter, von dem die Führungsrinnen in Stein noch sichtbar sind.
Die heutige fünfbogige steinerne Brücke wurde wohl um die Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut und in den Jahren 1805/07 auf Staatskosten so erstellt wie sie heute ist. Die aus groben Sandsteinquadern erbaute Brücke ist ein Schmuckstück im oberen Altmühltal.
Auf dem Scheitel der „Ornbauer Bruckn“ an dem ersten Ausweichlager steht die barocke Sandsteinskulptur des heiligen Nepomuks. 1752 hat der Stadtmüller Josef Eder zur Ehre Gottes diese herrliche, barocke Sandsteinskulptur gestiftet.
1611 unter Bischof Johann Konrad von Gemmingen errichtet. Der Sandsteinpfeiler ist dreifach, nach oben verjüngend, abgesetzt und von einer quadratischen Ecksäule mit vier gut erhaltenen und ausdrucksvollen Halbreliefs gekrönt: die Geißelung und Dornenkrönung Christi, die Kreuztragung, die Kreuzigung und den drei weinenden Frauen und die Auferstehung. Über dem Bild der Kreuzigung sind die Wappen des Bischofs und der Stadt angebracht, darunter, unter dem Gesims, die Jahreszahl 1611 mit dem Steinmetzzeichen. Den Abschluss der etwa drei Meter hohen Steinsäule bildet ein schmiedeeisernes griechisches Kreuz.
Der Bibelgarten wurde im Jahre 2011 durch ein ehrenamtliches Team mit Unterstützung der Stadt Ornbau errichtet. Er beherbergt eine umfangreiche Auswahl an Pflanzen die in der Bibel erwähnt werden.
Der Bibelgarten ist jederzeit zugänglich. Informationsmaterial liegt aus.
Er befindet sich an der historischen Stadtmauer / Eingang Bischof-Gundekar-Straße.
im Altmühltal nordöstlich des Altmühlsees ist eines der wertvollsten Wiesenbrütergebiete Bayerns. Ein spezielles Pflegemanagement dient dazu, dieses Stück Natur für die Bedürfnisse von wiesenbrütenden Vogelarten wie Brachvogel, Bekassine und Uferschnepfe zu erhalten. Im Wiesmet kommen etwa 10% der bayerischen Brachvögel, sowie etwa 80% der süddeutschen Uferschnepfen vor. Regelmäßig sind auch Wiesenpieper, Schafstelze, Braunkehlchen und Grauammer anzutreffen. Ebenso nutzen viele durchziehende Vogelarten wie Kampfläufer und Goldregenpfeifer das Gebiet.
Auf einer Fläche von 1.100 ha betreut der Landschaftspflegeverband im Auftrag der Regierung von Mittelfranken mosaikartige Mäharbeiten und weitere biotopverbessernde Maßnahmen wie die Anlage von Flutmulden. Über 170 ortsansässige Landwirte tragen über eine vielgestaltige Nutzung der Wiesenflächen zum Erhalt dieses Lebensraums für Wiesenbrüter bei.